25. – 27.06.2010, mit Sonja Schupsky – Wer mal etwas Neues ausprobieren und seine versteckten Talente entdecken möchte, sollte unbedingt mal an dieser etwas anderen Wochenendtour teilnehmen.
Nach eigener Anreise trafen wir uns am Freitag gegen 10 Uhr am Ausgangsort in Oberiss im Stubaital, wo wir die Autos stehen lassen und das Gepäck bequem mit dem Materiallift zur Hütte hochschicken konnten. Wir selbst machten uns zu Fuß auf den Weg zur Franz-Senn-Hütte. Für den ca. 1,5 stündigen Aufstieg brauchten wir etwas länger, da es auf dem Weg so viele schöne bunte Blumen gab, die wir bestaunt und bestimmt haben. Bei schönstem Wetter kamen wir auf der Franz Senn Hütte an und bezogen die urigen, gemütlichen Mehrbettzimmer. Wir wurden freundlich empfangen und stellten auch gleich fest, was für leckere Sachen es dort zu essen gibt.
Nach einer kurzen Pause machten wir uns gleich ans Werk. Herbert führte uns ein in die Geheimnisse der Aquarellmalerei, so dass wir es doch am Ende alle geschafft haben z.B. einen Wildbach und den Gletscherblick mit dem Pinsel auf dem Papier festzuhalten. Darauf waren wir sehr stolz, denn dies waren gewiss keine einfachen Motive! Wir hatten sehr viel Spaß beim Malen, ob im freien Gelände wo die Murmeltiere und Hermeline um uns herumwuselten oder am Abend im Seminarraum, der uns bis spät in die Nacht zur Verfügung stand. Dort haben wir die Werke des Tages besprochen und weitere Tipps und Tricks kennen gelernt. Untermalt wurde das Ganze bei einem guten Glas Wein durch die Gitarrenklänge von Herbert, der auch auf diesem Gebiet seine Qualitäten bewies. Nur ungern legten wir doch irgendwann die Pinsel aus der Hand – sollte es doch am nächsten Morgen wieder früh losgehen.
Die von Sonja geführten Wanderungen entschädigten jedoch die kurze Nacht. So machten wir zum Beispiel eine recht abenteuerliche, aber wunderschöne Tour, die uns auf steinigem Steig und über Schneefelder zum Oberen Sommerwandsee führen sollte. Da es zum Teil durch wegloses Gelände ging, waren wir umso überraschter, als plötzlich der See vor uns lag.
Auch überrascht waren wir, als mit einem Mal ein Alpenschneehuhn vor uns saß. So etwas hatte noch keiner vor uns in freier Natur gesehen. Auf dem Abstieg mussten wir uns noch eine geeignete Stelle zum Überqueren des Wildbachs suchen. Es war eine sehr abwechslungsreiche Tour.
Nach der Wanderung standen uns die sehr sauberen sanitären Anlagen der Franz Senn Hütte zur Verfügung und nach einer erfrischenden oder auch heißen Dusche ging es zum Abendessen, wo es als Halbpension ein leckeres 3-Gänge-Menue gab.
Ein bequemer Spaziergang führte uns zum Höllenrachen-Wildbach, dem Einstieg eines schönen Klettersteigs, denn man aber auch umgehen kann. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf den Alpeiner Ferner, der auch ein sehr geeignetes Malmotiv darstellt.
Bevor wir am Sonntag wieder abstiegen, haben wir noch die ausgereifte Technik der Hütte genutzt und uns das Public-Viewing des WM-Achtelfinales Deutschland – England nicht entgehen lassen. Die Stimmung war super und das Ergebnis des Spiels passte ins Gesamtbild dieses Wochenendes!
Voller Energie von der vielen frischen Luft und den tollen Erlebnissen traten wir den Abstieg am Abend an. Wir waren uns alle einig: Das war wieder ein Wochenende, von dem wir noch lange zehren und erzählen werden.
Bericht von Yvonne Effinghausen