Samstag, 12. Juni 2010 – Sonntag, 13. Juni 2010 – Guten Muts und strahlend blauem Himmel fuhren 21 Familien-Kranzlerinnen und –Kranzler von Hörlkofen mit einer guten halben Stunde Verspätung (lag am Andrang beim Bäcker) in Richtung Lofer.
Eigentlich war eine Besichtigung des Schaubergwerks Hochfeld in Neukirchen am Großvenediger vorgesehen. Aufgrund Schließung wegen Steinschlags wurde relativ kurzfristig noch umdisponiert werden, da das Abendquartier in Mittersill (Schiederhof) schon fix gebucht war. An der Grenze, nach kurzem Verfahrer traf man noch Familie Scholz, ehe man bei St. Martin bei Lofer zum Ausgangspunkt der Vorderkaserklamm fuhr. Dort hatte es 33 Grad und die Aussicht bei der Rückkehr aus der Klamm auf die Badetumpen mit Floss war sehr verlockend. In einer guten Stunde war die steile und ungemein eindrucksvolle Vorderkaserklamm zweimal durchschritten (nach oben und unten). Mancher fürchtete sich von zum Herabfallen drohenden Felsblöcken, die in der Schlucht eingeklemmt sind. Schön kühl, aber auch feucht und glitschig war es in der Klamm („Event 1“). Die ausgedehnte Mittagspause bis kurz nach 14 Uhr erfolgte in einem der Badetumpen, der vor allem von den Kindern, trotz eiskalten Wassers, sehr gern angenommen wurde. Vor allem die Floße ließen einige „Kämpfe“ zwischen Buben und Mädchen entstehen („Event 2“). Nun musste nochmals eine halbe Stunde nach Leogang und Hütten zum Schaubergwerk Schwarzleo gefahren werden. Die Führung von gut 1 ½ Stunden war sehr eindrucksvoll: der Führer sprach besten Pinzgauer Dialekt, erzählte ungeschminkt vom harten Bergleben und dass bereits Kinder mit sechs Jahren angelernt wurden. Das Bergwerk ist nichts für ängstliche, dicke und große Leute. Teilweise mussten die Erwachsenen gebückt gehen und die komplett mit Helmen ausgerüstete Gruppe war froh um den Kopfschutz. Besonders eindrucksvoll war der Grubenhunt, mit dem Erz aus dem Stollen geschaffen wurde, der Bergmann mit den wenigen Fingern (war langes Thema bei den Kindern) und der 30 m – Tiefe Magnesitschacht, in dem auch Urteile des Bergrichters vollstreckt wurden. Die Kinder erfuhren vom „Arschleder“, das die Kleidung schützte und dass die Leute nur 35 – 40 Jahre alt wurden. Das gesamte Stollensystem beträgt in Leogang fast 20 km. Die Erdinger Familien sahen den Barbara und Danielstollen. Als man wieder das Tageslicht erblickte, tobte ein Gewitter über Leogang. Dennoch ließen es sich die Kinder nicht nehmen, in einer Abraumhalde nach Kobalt, mit dem früher blau befärbt wurde, zu suchen („Event 3“). Sehr eindrucksvolles Bergwerk, da nicht so erschlossen wie andere Schaubergwerke, sondern ziemlich „naturbelassen“ („Event 4“). Im Regen fuhr man dann zum Quartier nach Mittersill, wo wieder Sonne herrschte und einem herrlich lauen Juniabend mit Grillen nichts im Wege stand („Event 5“). Trampolinspringen und das kleine Schwimmbad sorgten für den letzten Event.
Am Sonntag wurde gemütlich um 8 Uhr gefrühstückt, gegen 10 Uhr verabschiedeten sich die Familien von der gastfreundlichen Familie Fuchs. Der Schiederhof war ja bereits im Advent vergangenen Jahres Ziel des Erdinger Alpenvereins.
Vom Parkplatz Schößwendtklamm ging es über die Hochwasser führende, ebenfalls eindrucksvolle, aber kurze Klamm („Event 1“), vorbei am Tauernhaus Schößwendt und Tauernhaus Spital in vielen Kehren und herrlich am Felberbach entlang zum Hintersee und Wirtshaus Gamsblick, das man rechtzeitig vor einem heftigen Gewitter gegen 12:45 Uhr erreichte. Das Gewitter sorgte für Starkregen und Hagel. Eine nette Familie, die auch im Schiederhof zu Gast war, sorgte für Unterstützung für die Fahrer, damit die Autos zum Hintersee geholt werden konnten. Gerade rechtzeitig, denn die Bäche schwollen mächtig an und brachten auch Geschiebe über die Straße („Event 2“). Erinnerungen an die Vorjahrestour am Hallstättersee kamen wieder zum Vorschein.
Insgesamt ein eventreiches, harmonisches Wochenende ging mit einer problemlosen Heimfahrt nach Erding zu Ende.
Die Kinder hatten große Freude, aber auch den Eltern wurde es nicht langweilig! Höhepunkt war sicherlich das Bergwerk, das eindrucksvoll das harte Leben der Bergknappen widerspiegelte.
Und nächstes Jahr schauen wir das Bergwerk in Neukirchen am Großvenediger an, oder?
Tourenleitung: Sabine und Rainer Pollack
Teilnehmer: Familie Scholz (3 Personen), Familie Pommer (4 Personen), Familie Schmidbauer (4 Personen), Familie Wiezorrek (5 Personen), Familie Baumann (4 Personen), Familie Pollack (4 Personen).