Ratsch-Bladl Archiv 2 – DAV Alpenkranzl Erding Alpenkranzl-Informationen 05/2009-08/2010

10.1.2010

Am Samstag auf das Sonntagsköpfl

Filed under: Allgemein,Tourenberichte,Tourenprogramm — admin @ 16:06

Die erste Skitour des Alpenkranzl Erding in diesem Jahr sollte auf den Wank führen. Nur leider fehlt immer noch der Schnee. Schon verrückt in diesem Winter! Also auf 700 Meter, der Ausgangshöhe für den Wank, sieht man die grüne Wiese. Man muss also deutlich weiter rauf um auf Skitour gehen zu können. Lager Walchen, Innerst oder Hochfügen (1474m) vielleicht? Am Mittwoch vor der Tour (Hl. Drei Könige) erprobte ich dann persönlich die Schneeverhältnisse in Hochfügen und kam zum Entschluss, dass hier eine Skitour sogar mit prächtigem Pulver belohnt wird. Daher änderte ich das Ziel auf das Sonntagsköpfl (2244m).

Doch dann kam Daisy. Nicht etwa die bessere Hälfte von Donald Duck, sondern ein Genua-Tief mit gewaltigen Ausmaßen. Von Katastrophenalarm in Nordbayern und 50cm bis 1m Neuschnee auf der Alpensüdseite war schon im Vorfeld zu hören. Doch der Wetterbericht schrieb auch von „am Alpennordrand nur geringer Schneefall mit zeitweise sonnigen Abschnitten und Fönlage bis zum Nachmittag“. Sonnige Abschnitte – na soviel wollten wir ja gar nicht verlangen. Wenn nur das Wetter soweit noch einigermaß für die Tour geeignet ist, wäre die Hoffnung schon erfüllt.

Also machten sich am Samstag, den 9.1.2010 sieben wackere Alpenkranzler auf den Weg in Richtung Zillertal. Wahrscheinlich durch die schlechte (allgemeine) Wettervorhersage war auf den Autobahnen wenig los. Der Straßendienst hatte auf unserer Strecke gute Arbeit geleistet. So kamen wir gut voran. Auch in Hochfügen war der Betrieb überschaubar. Am Skiparkplatz war etwas Hochnebel. Eben nicht unbedingt Sonne. Aber doch ausreichend gut genug für eine Skitour. Außerdem gab es ca. 5 bis 10 cm Neuschnee. Was will man also mehr. Noch eine Schrecksekunde – eine Teilnehmerin hatte die Skischuhe Ihrer Tochter mit. Doch auch diese Herausforderung konnte gelöst werden.

Zuerst gingen wir ca. 15 Minuten auf einem zur Loipe präparierten Forstweg flach los. Genau richtig um warm zu werden. Das nächste Stück führt dann mit etwas steileren Abschnitten durch einen Wald. Auf den Bäumen lag ein wenig Schnee – richtig schee. Darüber dann wurde das Gelände freier und der Nebel dafür ein wenig dichter. Doch über uns blinzelte schon etwas blauer Himmel. Sollten wir vielleicht doch noch mit dem Sonnenschein belohnt werden? Und nicht viel später war sie dann da. 20100109_sonntagskoepfl_0009klein.jpgDie Obergrenze des Nebels lag bei 1900m und unser Gipfel deutlich darüber. So kamen wir in den vollen Genuss. Im Norden zeigte sich blauer Himmel und im Süden sah man die angekündigte Fönwalze. Der Wind war jedoch nur mäßig. Wahrscheinlich brach der Fön gerade zusammen, denn für die zweite Tageshälfte war auch schlechteres Wetter angesagt. Je höher wir kamen desto beeindruckender wurde die Aussicht. Im Tal lag der Nebel wie Watte und nur die Gipfel der Gebirgsgruppen ragten aus diesem hervor. Unterbrochen von zwei Pausen gingen wir im angenehmen Tempo in 2½ Stunden auf den Gipfel. Dort oben genossen wir dann nochmals bei einer ausgiebigen Gipfelrast das Panorama. 20100109_sonntagskoepfl_0014klein.JPGDoch irgendwann mussten wir auch wieder hinab. Also Ski angeschnallte und die ersten Schwünge gedreht. Da es für viele nicht nur die erste Skitour in dieser Saison sondern damit auch die erste Skiabfahrt war ließen wir es langsam angehen. Die Schneeverhältnisse waren wie erwartet gut. Da macht das Skifahren Spaß. Weiter unten jedoch mussten wir wieder in den Nebel eintauchen. Und der war im Vergleich zum Aufstieg richtig dicht und undurchdringlich. Fast wie bei einem richtigen White-Out. Die Orientierung wurde dadurch sehr schwierig. Nur gut, dass ich bereits vor drei Tagen schon einmal hier war. Das half dann doch erheblich den richtigen Weg zu finden. Schade nur, dass wir bei dieser schlechten Sicht den Schnee nicht mehr so richtig genießen konnten. Nun noch ein Stück durch den Waldabschnitt. Doch auch diesen Teil meisterten alle Teilnehmer bravourös. Die letzten Meter ging es dann wieder auf dem Forstweg zurück zu Parkplatz. So kamen wir alle wieder gesund am Parkplatz an. Wir waren uns einig , dass wir weder solchen Schnee und vor allem das gute Wetter wirklich erwartet hatten. Unterbrochen von einem Einkehrschwung fuhren wir bereits am frühen Nachmittag wieder nach Hause.

Mit dabei: Renate Bals, Hans Buchmann, Sonja Kreuz, Angelika Landmann, Florian Schulte, Katrin Zirnstein, Michael Kreuz (Tourenleitung und Bericht)

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