Aller guten Dinge sind drei. Nachdem diese Tour 2007 und 2008 wegen schlechtem Wetter ausfallen musste, hatte der Wettergott in diesem Jahr gnädiges Einsehen. Sechs Kranzler machten sich also am „Tag der DeutscheEinheit 2009“ auf, diesen neuen, erst 2007 eröffneten Sportklettersteig zu bezwingen. Vom Wanderparkplatz bei Markt Schellenberg/Ettenberg ging es in gut 2½ Stunden über den Scheibenkaser bis zum Einstieg am Wandfuß. Über uns zieht sich der Klettersteig über 400 Höhenmeter durch diese Ostwand des Berchtesgadener Hochthron. Leider wollte er (der Kletterstieg) bzw. sie (die Wand) sich noch nicht richtig im Sonnenschein zeigen. Es zogen immer wieder Restwolkenfelder vorbei. Aber das änderte sich dann pünktlich zum Einstieg.
Mit uns waren dank der frühen Anreise nur einige wenige Personenunterwegs. Das sollte sich im Laufe des Tages noch deutlich ändern. Bei einem späteren Blick nach unten zog sich eine Ameisenkarawane durch das Schotterfeld. Der Klettersteig selbst führt durch die Ostwand des Berchtesgadener Hochthron. Diese ist ansonsten den Kletterern vorbehalten. 
Er verläuft größtenteils im Kletterschwierigkeitsgrad C. Es sind allerdings auch einige knackige Passagen in der Kategorie D zu passieren. Das heißt es dann gut zupacken bzw. sauber Klettern. Wie bei so vielen Klettersteigen kann man sich mit einer sauberen Beinarbeit sehr viel Kraft in den Armen sparen. Nach einer ersten C- und B-Passage gibt noch einmal ein Warnschild den Hinweis, dass es nach oben hin schwieriger wird. Kurz darauf kommen uns auch zwei Eichstädter entgegen. Sie hatten, wenn auch spät, noch rechtzeitig das Einsehen, dass ihr Können bzw. die Kondition für diesen Klettersteig nicht ausreichend ist. Die Erbauer dieses Steiges haben die Route kunstvoll in den Fels gelegt und dabei auch auf den richtigen Genuss der Begeher geachtet. So geht es über das „Gamsband“ und den „Pfeiler“ zum „Genußwandl“. Von den Teilnehmern war wiederholt ein „Super“ zu hören. Am Fotoquergang zeigt sich genau hinter dem Voraussteigenden der Watzmann. Wenn das kein Motiv ist! Jetzt heiß es nochmals anpacken, denn die schwierigsten D-Stellen kommen erst jetzt mit „Hanglschuppe“ und „Rauhe Welt“.
Ein Teilnehmer kommt dabei ganz schön ins Schwitzen. Der Rest ist routiniert, trittsicher und meistert die Schwierigkeiten gekonnt. Man erkennt deutlich den Unterschied zu so manchem (Sport)Kletterer bzw. Kletterin. Nun ist es nicht mehr weit bis zum Gipfel. Am „Wandbuch“ vorbei geht es durch den „Ausstiegskamin“ ins „Finale“. Oben kommt man in 20 Meter Entfernung zum Gipfelkreuz aus der Wand. Dort haben wir uns erst einmal eine Brotzeit verdient.
Für den Abstieg gab es dann nochmals ein besonders Schmankerl. Neben dem Normalweg ins Tal gibt es noch einen Steig, der direkt hinter dem Stöhrhaus beginnt. Wer den nicht selbst findet (er ist nicht gekennzeichnet) fragt am Besten in der Hütte nach. Viele der Teilnehmer haben es bis hierher für einen Scherz gehalten, dass wir die Stirnlampe heute noch benötigen. Durch ein enges Loch verschwindet eine Aluleiter im Boden. 
Nach ca. 7 Meter kommt man in einer Höhle an, welche durch die Karstbildung entstanden ist. 
Unten erkennt man schon schwach den Lichtschein des Ausstieges. Nach 50 Meter hat man auch schon das „Mittagsloch“ erreicht. Von dort führt ein versicherter Steig über brüchiges Gelände steil nach unten. 
Ein Klettersteigset leistet hier gute Dienste. Insgesamt handelt es sich um einen alpinen Steig der nun durch teilweise absturzgefährdetes Schrofengelände entlang am Wandfuß der Hochthron-Südwand zum Scheibenkaser zurück führt. Er erfordert 100% Trittsicherheit und sollte nur bei Trockenheit begangen werden. Vom Scheibenkaser dann sind wir in einer guten Stunde zurück im Tal am Parkplatz.
Mit dabei waren: Klaus Bertz, Günther Budil, Sonja Kreuz, Peter Kruber, Werner Rebholz, Suzanne Thurner und Michael Kreuz (Tourenführer und Bericht)
Weitere Informationen zum Klettersteig finden sie unter http://www.dav-berchtesgaden.de/index.html?khalle/klettersteig_hochthron.html