Ratsch-Bladl Archiv 2 – DAV Alpenkranzl Erding Alpenkranzl-Informationen 05/2009-08/2010

30.7.2009

Rund um den Schinder

Filed under: Tourenberichte — admin @ 17:24

26.07.09 mit Hans Pirsch – Erzherzog  Johann Wetter! (österr.: “Kaiserwetter“, Erzherzog Johann war Mitglied der österr. Kaiserfamilie). Nach soviel Regen, endlich ein Sonntag mit strahlend blauen Himmel. Auf zur Erzherzog Johann Klause.

Die Tour beginnt an der Mautstation zur Monialm in Enterrottach. Entgegen dem ganzen Strom der Bergradler fahren wir gemütlich Richtung Tegernsee zurück. Durch die vom Tau noch nassen Wiesen geht’s an der Weissach entlang, durch Kreuth, vorbei an der Schwaigeralm in die Lange Au. Das am Wegrand stehende Schwarze Kreuz zeigt uns den Weg Richtung Baieralm. An diesem unseligen Ort hat der Legende nach der Abt vom Kloster Tegernsee während einer Jagd aus versehen einen Klosterbruder erschossen. Dafür richteten die Klosterbrüder dann ein Kreuz auf. Ein Jahr später am Todestag wurde am Kreuz eine Messe gehalten. In dem Moment fuhr der Blitz hinein und das ganze Kreuz verkohlte.  Naja, der Himmel war heute blau, die Sonne strahlte und von Wolken oder einem Wetter war Gott sei Dank nichts zu sehen.

Der bis dahin gemächlich ansteigende Forstweg ging ab der Baieralm in einem richtigen kleinen Pfad (neudeutsch: „Trail“) über. Schön zu fahren, über Wurzeln und Steine durch kleine Bachläufe. Viel frisches Laub und Tannenzweige sowie ei-nige umgestürzte Bäume auf dem Weg zeugten noch von den Unwettern der letzten Wochen. Anscheinend hagelte und stürmte es gewaltig in der Gegend. Wie war noch mal die Geschichte mit Blitz und dem Schwarzen Kreuz?

Der Weg endete an einem richtig ausgewaschen Steilstück, das hinunter zum Bach führte. Fahrend und schiebend war auch dieser steile, steinige Wegabschnitt passiert. Unten erwartet uns ein rutschiger Steg. Am Ufer gegenüber saß ein nasser Bergradler  und hielt sich sein Knie. Wir passierten den Steg und seine Freundin erklärte uns, ihr Begleiter sei über den Steg gefahren und abgerutscht. Da der Bach aufgrund der Unwetter sehr viel Wasser hatte, war das Glück im Unglück. Trotzdem reichte die Wassertiefe nicht, um einigermaßen glimpflich davon zu kommen. Bei näherer Betrachtung viel uns sein unförmiges Knie auf. Riesig aufgeschwollen und blutend. Unsere Hilfe wurde aber abgelehnt! Irgendwie fühlte ich mich auch betroffen, da ich den aalglatten Steg auch gefahren bin. Nachher ist man ja doch immer schlauer!

Im flotten Tempo ging das schöne Tal hinaus bis zur Abzweigung zum Kaiserhaus. Schnell noch ein wenig bergauf und das Ziel, die Erzherzog Johann Klause war erreicht. Unter dem Sonnenschirm sitzend, ein Bier in der Hand, einen „Fitnesssalat“ genießend vergingen so die nächsten Stunden. Eigentlich wollte keiner so recht weiter fahren! Der Schmerz von der Bierbank am Hintern ist doch irgendwie leichter zu ertragen als der Schmerz vom Radlsattel.

Gleich nach der Rast zieht der Weg steil am südseitigen Hang Richtung Reichensteinalm an. Und das schöne Bier kommt wieder aus allen erdenklichen Poren raus. Vorbei an tiefen Schluchten, den Schneeresten der letzten Lawinen, viel Windbruch in den Wäldern war das Forsthaus Vallepp und die Zivilisation mit den Sonntagswanderern  viel zu schnell erreicht. Auf der Fortstrasse Richtung Monialm schloß sich dann eine junge Frau, die alleine unterwegs war, uns an. Irgendwann stellte sie sich als Beate aus Augsburg vor, war von unserem Stil begeistert und saß schließlich beim Kaffee trinken wie selbstverständlich unter uns. Da die Bedienungen der Monialm beim letzten Besuch saugrantig und dermaßen unfreundlich waren, fand das Kaffee trinken in der Wildbachhütten statt. Und dann saßen sie wieder …

An dem Tag passte einfach alles zusammen. Sonne, die richtigen Leit, a schene Tour, gute Brotzeit, große Kuchen. Auch dieser Aufbruch zog sich wieder in die Länge. Sogar Beate gehörte auf einmal richtig dazu! Gott sei Dank waren es nur noch ein paar Kilometer bergab und wir waren am Auto. Beate hatte den Standort nicht so optimal gewählt. Sie musste noch bis Kreuth radln. Da sie  zur Zeit in München wohnt, von uns ziemlich beeindruckt war, haben wir natürlich mächtig Werbung für das Alpenkranzl gemacht.  Der Hinweis auf unsere Internetseite und das Tourenangebot wurden von ihr dankbar angenommen.

Räder verpacken und schnell heim! Ha, am Sonntag Nachmittag aus dem Tegernseer Tal! Wer zulange auf der Hütten sitzt, sitzt dann lange im Auto! Nach knapp zwei Stunden waren wir wieder daheim.

Mitgefahren sind: Lenka Nardelli, Günter Budil, Andreas Stadler, Hans Pirsch (Tourenleitung und Bericht) und Beate.
Achja, wenns irgendwen interessiert, es waren so um die 900 Hm und 50 km. Tachos waren auf der Tour Mangelware! Brauchts a net, Wege hama so a gfundn  und für d‘ Gaudi brauchstn a net!

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