Ratsch-Bladl Archiv 2 – DAV Alpenkranzl Erding Alpenkranzl-Informationen 05/2009-08/2010

29.9.2009

Senioren-Wanderung zur Burgruine Werdenfels

Filed under: Senioren,Tourenberichte — admin @ 12:59

Samstag, 19. September 2009 mit Inge Döllel – Mit der S2 Abfahrt Erding Bahnhof 06:59 Uhr bis Mü. Hbf. und weiter mit der RG-Bahn bis Garmisch. Ankunft ca. 10:00 Uhr, Ausgang Zugspitzbahn.

Wir marschierten über die Olympiastrasse, durch den Kurpark, überquerten die Loisachbrücke – immer die Kramerspitz mit ihren Nachbarn im Blickfeld – bis zur Bayernhalle, unserem Ausgangspunkt, die wir in gut 20 Minuten erreichten. Das Wetter war unser Freund und versprach einen sonnigen Tag. Gemässigt ansteigend führte uns der Weg bis zur Abzweigung Kellerleitensteig. Auf diesem  abwechslungsreichen, bewaldeten Bergpfad gewinnt man über Treppenstufen schnell an Höhe.

Am Kellerleitensteig

Wie ein langer Bandwurm schlängelte sich unsere Gruppe problemlos den schmalen Steig entlang. Bei der Abzweigung „Pflegersee“ luden Bänke zu einer kleinen Rast ein. Der Pfad ging  zuletzt wieder in einen breiter werdenden Waldweg über und führte uns rasch hinab zum Pflegersee zur Einkehr.

Malerisch liegt der Pflegersee ( früher wurde er auch als Schloßsee bezeichnet ) in 854m Höhe, direkt am Fusse des mächtig emporragenden Gebirgsmassivs vom Königstand. Er ist ein Moorsee mit grossen Karpfenbestand und nicht nur der wärmste Badesee im Landkreis Garmisch-Partenkirchen sondern auch ziemlich geschichtsträchtig. 1927 wurde hier ein Einbaum gefunden, der zwischen 1410 und 1630 nach Christus gesunken sein muss. Er ist im Nationalmuseum in München zu besichtigen.

Am Pflegersee

Um 12:30 Uhr am „Berggasthof Pflegersee“  angekommen, war für uns auf der sonnigen Terrasse bereits reserviert und wir konnten unsere Mittagspause mit Seeblick geniessen. Ca. 14:00 Uhr verliessen wir die empfehlenswerte Gaststätte, die auch per Auto gut erreichbar ist.

Nach ca. 100 m auf dem Fahrsträsschen zweigt links der Burglehrpfad, der mit Infotafeln ausgestattet ist, ab. Ein schöner Waldweg nahm uns auf und führte uns vorbei an der Werdenfelser Hütte zur Burgruine hinauf.

Die Ruine der Burg Werdenfels bildete das Zentrum der Grafschaft Werdenfels und liegt etwa 80 m über dem Loisachtal zwischen Garmisch und Farchant. Wann die Burg die auf einem östlichen Ausläufer des Kramer (Ammergauer Alpen) angelegt wurde, weiss man nicht genau. Geschichtliche Indizien sprechen für einen Baubeginn kurz nach 1230 unter Herzog Otto VII von Andechs-Meranien. Als Baumaterial diente der anstehende Kalkstein, den man im „Schloßwald“ oberhalb der Veste brach. Die Wasserversorgung wurde durch eine hölzerne Deichelleitung vom Schloßsee bezw. Pflegersee ergänzt. 1249 befand sich die Veste im Besitz des Hochstiftes Freising und wurde mit Pfegern besetzt. Die Burg diente bis 1632 als Verwaltungsmittelpunkt der Grafschaft Werdenfels und begann danach zu verfallen. Mit der Säkularisierung fiel die Burgruine 1802 an das Königreich Bayern, das sie 1822 an den Bayerischen Staatsrat Ignaz von Rudhart verkaufte. Seitdem ist die Burgruine in Privatbesitz und frei zugänglich. Unrühmliche Bedeutung erhielt die Burg 1589-92 als Gefängnis von mehr als 50 Personen, die der Hexerei beschuldigt auf dem Scheiterhaufen starben.

Schuldige, aber ohne Hexen

Die Aussicht war einfach herrlich von hier heroben. Unter uns Farchant und Garmisch-Partenkirchen. Uns gegenüber das Estergebirge mit Wank und Hoher Fricken, der Kuhfluchtgraben grüsste herüber, Wettersteingebirge mit Wettersteinwände und Partenkirchner Dreitorspitze. Es war nun Zeit zum Aufbruch „bitte aufstellen für das  Gruppenfoto“ und dann ab. Ein Stück auf gleichem Weg und  weiter über den Kramerplateauweg, ein bequem begehbarer Hangweg mit vielen malerischen Ausblicken und Rastplätzen. Ein besonders schöner Rastplatz wurde für unsere „Geburtstagspause“ auserkoren. Zahlreich blühte hier der Deutsche Enzian. Bevor wir aber an diesem schönen Fleckchen anwuchsen, schulterten wir unsere Rucksäcke und „auf geht’s“ beim Schichtl zu unserem Ausgangspunkt und auf gleichem Weg zurück zum Bahnhof, Ankunft 17:45 Uhr, planmässige Abfahrt 18:04. Der aus Innsbruck kommende Zug blieb aber seinen obligatorischen Verspätungen treu und so fuhren wir um 18:20 Uhr ab. Alle hatten einen Sitzplatz gefunden, auch in der S-Bahn nach Erding, trotz Oktoberfest. Gegen 21:00 Uhr waren wir wieder in Erding gelandet.

Fazit: Neben der dramatischen Wildromantik des Wettersteingebirges hält die Garmischer Gegend auch idyllischere Reviere bereit, die für weniger Versierte ebenso Naturerlebnis und Erholung bedeuten – und das hatten wir zur Genüge.

Tourenleitung und Bericht: Inge Döllel
29 Teilnehmer: Bacher Helge, Bachmair Maria, Burghofer Ignaz und Maria, Faltlhauser Paul, Felbinger Renate, Gebauer Peter und Hedwig, Groden Gisela, Irl Karin, Kanacher Ingeborg, Kieß Gotthart, Köppen Jochen, Köstner Hans, Koschek Magdalena, Kreibich Herbert, Kretschmann Gerti, Mau Otti, Mayr Lotte, Teige Karin, Witt Günther, Wörndle Ade und Sonja, Zachmeier Roland und Sylvia, Zech Martin und Lore, Zuther Leni

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