Samstag, 08. August 2009, mit Inge Döllel – Bei schönem Wetter, allerdings mit Gewitterneigung im Nacken, fuhren wir mit der S-2 Abfahrt 08:19 Uhr von Erding bis Laim und weiter mit der S-8 bis Grafrath unserem Zielbahnhof.
Vom Bahnhof 10:00 Uhr ab, tauchten wir über die Waldstrasse in den Schatten spendenden Staatsforst Wildenroth ein. Hier wurden wir nach kurzer Zeit von Minivampiren erwartet, die sich blutrünstig auf uns stürzten. Von Wegen, für diese Attacken war vorgesorgt. Ein Mückenspray hielt uns die Blutsauger vom Leib. Auf angenehmen Wegen wanderten wir in nördlicher Richtung durch den schönen Wildenrother Forst, vorbei am verlassenen Waldhaus (dort eine Trinkpause) und einer kleinen hübschen Mariengrotte. Bald öffnete sich der Wald und weite Felder und Wiesen lagen vor uns. In unser Blickfeld trat Jesenwang, das wir links liegen liessen, da der bekannte Huber-Wirt sich in eine Pizzeria verwandelt hatte. Leider mussten wir nun den schattigen Waldrand verlassen, von weitem grüsste das Kirchlein St. Willibald das von Bäumen gesäumt, allein in der Flur steht.
Durch sonnige Getreidefelder marschierten wir ihm entgegen und hatten es genau um 12:00 Uhr erreicht. Die Kirche steht direkt auf dem Damm der alten Römerstrasse von Augsburg nach Salzburg. Einige Geländespuren haben sich etwa 700 Meter südöstlich erhalten, vor dem Gotteshaus wurde ein Bodenprofil in einer Vitrine konserviert.
Der heilige Willibald ist der Schutzpatron der Tiere. Anlässlich einer Pferdeseuche „verlobten“ sich die Bauern der Umgebung zum hl. Willibald. Als einmalig in Europa gilt der „Willibald-Ritt“, der seit 1712 jährlich durchgeführt wird. Damit die Pferde den Segen empfangen können, reitet man mit ihnen durch die Kirche, die deshalb zwei gegenüber liegende Eingänge hat. Jährlich nehmen über dreihundert Pferde und einige Gespanne an der Prozession teil, die von tausenden Zuschauern verfolgt wird. St. Willibald ist eine der wenigen nahezu unverändert erhaltnen spätmittelalterlichen Landkirchen Oberbayerns. Das Langhaus besitzt noch seine ursprüngliche spätgotische Balkendecke, eine der bedeutendsten ihrer Art in Altbayern. Auf der Decke sind neben 561 Sternmotiven 594 verschiedene Blumen wiedergegeben, 191 Blüten kommen an der Empore hinzu. Durch einen extra gegründeten Förderverein begann 1978/79 eine umfassende Generalsanierung mit weitgehender Eigenleistung der Bevölkerung von Jesenwang.
Um all das Gesehene zu verdauen, machten wir auf einem kleinen schattigen Hügel Pause. Ein Stück auf gleichem Weg zurück gings nun Landsberied entgegen, der Himmel hatte eine schöne Wolkenbildung, von Gewitter war nichts zu sehen Im Gasthof „Zum Dorfwirt“ wurden wir bereits 13:15 Uhr erwartet und unter Sonnenschirmen im schönen, grossen Biergarten liessen wir es uns gut gehen. Um 15:00 Uhr verliessen wir die empfehlenswerte Gaststätte und wanderten zurück nach Grafrath. Dabei kam das Mückenspray wieder zum Einsatz. Der Kauf hat sich wenigstens gelohnt.
Die Fahrt ging auf gleicher Route zurück und ca. 18:00 Uhr hatte uns Erding wieder. Wir konnten einen schönen Wandertag verabschieden.
Tourenleitung und Bericht: Inge Döllel
23 Teilnehmer: Bauer Günther und Rosmarie, Erl Hermann, Haun Luise, Hellinger Betty, Irl Karin, Köppen Jochen, Köster Hans, Kreibich Herbert, Loidl Marille, Mai Maria, Mair Rosina, Mau Otti, Neumeier Rita, Ottmann Günther und Christa, Pompl Maria, Ritzer Marianne, Schlegel Erna, Sieger Paula, Zech Martin, Zuther Leni